Schutzkonzept am Evangelischen Mörike

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Fortbildungsreihe mit dem Kooperationspartner der Fachberatungsstelle Kobra wurden die verschiedenen gesammelten Punkte in die Tat umgesetzt:
1. Konkret wurden bauliche Maßnahmen aus der Risiko- und Potenzialanalyse umgesetzt, zum Beispiel Milchglas vor den Scheiben der Gymnastikhalle und Trennwände an den Pissoirs der Jungentoiletten. Zudem wurde die Anzahl der Pausenaufsichten erhöht, sodass vorher uneinsehbare und abgelegene Bereiche verschwinden.
2. Damit sich keine dem Schulleben nicht zugehörigen Personen im Haus befinden, wurde ein Konzept entwickelt, damit diese sofort angesprochen und zum Sekretariat geleitet werden, um sich anzumelden.
3. Für die Schüler gibt es auf der Homepage die Möglichkeit einer anonymisierten Rückmeldung.
4. Damit die Zielsetzung der Partizipation auch weiterhin erfüllt wird, werden sämtliche schulischen Gremien, wie SMV, GSR, GLK und der Elternbeirat, regelmäßig über den Fortschritt informiert.
5. Der aus der Fortbildungsreihe entwickelte Verhaltenskodex ist veröffentlicht und wurde durch die Teilnehmer der Fortbildungsreihe in den Klassen eingeführt. Alle Mitarbeitenden des Mörikes müssen den Verhaltenskodex sowie eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben.
6. Damit die Vorgehensweise im Verdachtsfall transparent für alle am Schulleben Beteiligten ist, befindet sich auf der Homepage unter dem Stichwort „Interventionsplan“ eine Beschreibung der konkreten Handlungen der Schule im Verdachtsfall.

Momentan liegt, in Zusammenarbeit mit Kobra, der Fokus auf der Evaluation der Interventionsmaßnahmen der letzten Fälle sexueller Gewalt. Dabei fließt das Feedback der Schüler:innen, der Elternschaft sowie der Lehrer:innen mit ein.

Schutzkonzeptentwicklung: Der Prozess

Hintergrund

Am Evangelischen Mörike hat ein Arbeitskreis im Schuljahr 2019/20 damit begonnen, ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt zu entwickeln.

Insbesondere nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsskandale in Einrichtungen und Institutionen ist klar geworden, wie wichtig die Auseinandersetzung in diesem Bereich ist. Alle Schulen, Kitas, Kirchengemeinden, Internate, Sportvereine, stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe, Krankenhäuser und andere Institutionen sind aufgefordert worden, ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt zu entwickeln. Es sollen in allen Institutionen Bedingungen geschaffen werden, die das Risiko senken, dass sie zum Tatort von sexualisierter Gewalt werden. Zudem sollen Mädchen und Jungen jederzeit kompetente Ansprechpersonen finden, wenn ihnen sexuelle Gewalt angetan wird. Auch das Evangelische Mörike sieht sich in der besonderen Verantwortung, ein solches institutionelles Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt vorzulegen.

Zielsetzung

Alle Schutzbefohlenen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich an unserer Schule sicher und geschützt fühlen. Wir dulden daher keine Form der sexualisierten Gewalt und verstehen es als Gemeinschaftsaufgabe, ein Schutzkonzept zu erstellen und niederzuschreiben. Der beste Schutz vor sexualisierter Gewalt ist

  • Information und sachliche Aufklärung
  • umfangreiche Sensibilisierung
  • Entwicklung einer klaren Haltung
  • Etablierung einer wertschätzenden und grenzwahrenden Umgangskultur
  • die Durchführung von Präventionsmaßnahmen

Ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt beantwortet die zentralen Fragen: „Wie kann sexualisierter Gewalt vorgebeugt werden?“ und „Was ist bei sexualisierter Gewalt zu tun?“

Allgemein sind Schutzkonzepte demnach Handlungspläne/Orientierungshilfen zur Prävention und Intervention. Sie sind bedeutende Themen der Schulentwicklung. Ein Schutzkonzept verpflichtet alle am Schulleben Beteiligten, unangemessenes Verhalten anzusprechen, zu melden und zu verändern, sowie Maßnahmen der Prävention, also schützende Strukturen, zu entwickeln. Schule wird so zu einem Schutz- und Kompetenzort.

 

Partizipation

Damit dies gelingt, ist es wichtig, viele Mitglieder der Schulgemeinschaft zu motivieren, sich aktiv an diesem längerfristigen Schulentwicklungsprozess zu beteiligen und ihre jeweils spezifische Perspektive dabei einzubringen.

Dazu hat sich eine Fortbildungsgruppe zusammengefunden, die im Kern aus derzeit ca. 23 Vertreter:innen verschiedener Gremien und Fachbereiche der Schule besteht (Schulleitung, Lehrer:innen, Eltern, Verwaltung, Schulträger, Hort, Schülerhaus. Auch Schüler:innen werden immer wieder beteiligt sein).

Rückmeldemöglichkeit für Schüler:innen

Meldungen können anonym erfolgen. Sie werden an die Schulpsychologin verschickt.

Anonymisierte Rückmeldemöglichkeit für Schüler:innen (werden verschickt an die Schulpsychologin)

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