Textfassung: Michael Wolf.
„Ich gehe durch die Straßen unserer Stadt. Ich betrachte die Menschen auf der Königsstraße, wie sie in die Kaufhäuser hinein und wieder heraus schlendern. Wie sie volle Tüten tragen. Wie sie in den Cafés auf dem Schlossplatz sitzen. Wie sie in billig gekauften, teuren Kleidern auf der Wiese liegen und sich sonnen. Oder wie sie in den Schaufenstern auf futuristischen Geräten ihre schönen Körper formen.
Dann gehe ich nach Hause und setze mich in unseren Garten. Ich trinke Kaffee und sonne mich in meinen billig gekauften, teuren Kleidern. Und manchmal denke ich dann, was wäre wenn …“
Die jüngere Vergangenheit war von Krisen, Kriegen und Flüchtlingskatastrophen besonders geprägt. Kaum ein Tag verging, an dem nicht neue erschütternde Schreckensmeldungen veröffentlicht wurden. Entsprechend konnte sich niemand diesen Themen verschließen – auch die Theater-Ag unserer Schule nicht. Auf der Grundlage von Janne Tellers Essay „Krieg – Stell dir vor, er wäre hier“, in dem die renommierte Schriftstellerin eine verkehrte Welt beschreibt, sowie den Berichten des STZ-Journalisten Dr. Knut Krohn, der diverse Flüchtlingslager und Kriegsschauplätze besucht hat, ist ein Abend zu diesem Themenkreis entwickelt und aufgeführt worden.