Nachdem wir uns bis Weihnachten immerhin noch mit jahrgangsinternen Kleinproben beschäftigen konnten, standen die Blechbläser ab Januar auf einmal ohne Ziel vor Augen da. Klar kann man digital über z.B. Jamulus miteinander musizieren, aber in angemessener Qualität geht das nur mit einer Hard- und Softwareausrüstung, die kein normaler Schüler zuhause hat. So versanken wir erstmal in der normalen Corona-Depression.
Die war aber glücklicherweise nicht von langer Dauer. Splitscreenvideos, Overdubbing, Home-Play-Projekte… das Internet ist voll von kreativen Musikern und deren Ergebnissen, und die Technik soweit fortgeschritten, dass man auch getrennt zusammen musizieren kann.
Ein befreundeter Musiker komponierte für uns die „Fanfare for a Common Student“. Mit Aaron Coplands „Fanfare for the Common Man“ hat unser Stück keine Ähnlichkeit – aber dahinter steht natürlich die Idee, dass jeder „common student“, also jeder normale Schüler, diese Komposition spielen kann. Auch wenn in diesen Zeiten nichts normal ist und jeder Schüler sich einfach nur diese Normalität zurückwünscht – wir wollten das Beste draus machen und trafen uns Mitte März zu einem Aufnahmetag im Mörike. Zu zugewiesenen Zeiten kam jeder alleine in die Schule und spielte mithilfe des Backing Tracks seine Stimme ein. Und das ist gar nicht so einfach! Schließlich gestattet die Aufnahme quasi keine Temposchwankungen, Ungenauigkeiten oder falsche Töne. Der Vorteil gegenüber einem Live-Auftritt ist wiederum, dass man seinen Take so oft wie nötig wiederholen kann.
Die Kamera lief nebenher mit, sodass im Anschluss die Schülervideos zusammengeschnitten werden konnten. Dann noch die Tonspuren etwas sortieren, bearbeiten, ein paar Kiekser rausschneiden, mastern – und hier ist unser Endergebnis, viel Spaß beim Anhören!
Antonia Efinger, Leiterin der Blechbläser