Seit nunmehr 10 Jahren ist der Auftritt des Hope Theatre Nairobi fester Bestandteil des MÖRIKE-Schuljahres. In diesem Herbst startete er mit einem gemeinsamen Frühstück des kenianischen Ensembles unter der Leitung von Stephan Bruckmeier, einst selbst „Vater“ am Ev. MÖRIKE, mit den Schüler*innen der 11aG, die sich bereits im Vorfeld auf diesen Tag vorbereitet hatten.
Der Auftritt des Hope Theatre Nairobi selbst, zu dem – wie bereits im letzten Schuljahr – alle 10ten Klassen, sowie die 11aG in den Festsaal geladen waren, war geprägt von spektakulären Tanzeinlagen, bei denen einige Schüler*innen mit den Schauspieler*innen interagierten, sowie von kurzen Spielszenen, die die Zuschauer*innen mit Themen wie Luftverschmutzung, freier Meinungsäußerung, Andersartigkeit, (un)fairen Arbeitsbedingungen, dem schier unglaublichen „Herstellungs- und Lebenszyklus“ von Kleidungsstücken, sowie Konsumkritik konfrontierten. Darüber hinaus bot Regisseur Stephan Bruckmeier zwei Schüler*innen der 11aG eine Bühne, ihre Gedanken und Gefühle zur momentanen Situation in der Welt frei zu artikulieren, nachdem er alle dazu aufgerufen hatte, den Mut zu finden, ihre Stimme zu erheben – denn nur wer den Mut hat, sich zu äußern, kann auch gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungen herbeiführen. Ganz in diesem Sinne agiert das Hope Theatre, das 2009 in den Armenvierteln Nairobis ins Leben gerufen wurde, selbst seit vielen Jahren, stellt es doch in seinen Stücken das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Afrika und Europa dar und bringt den europäischen Jugendlichen den afrikanischen Blick auf dieses Beziehungsgeflecht näher.
Im Anschluss an die Theateraufführung führten vier Schüler*innen der 11aG ein Interview mit den vier zur Deutschland- und Österreich-Tournee angereisten Künstler*innen und Stephan Bruckmeier, dem Gründer des Hope Theatre Nairobi, das nach Schnitt und Aufbereitung an dieser Stelle auch einsehbar sein wird.
Wie immer stand der Vormittag für viele der anwesenden Schüler*innen im Zeichen eines Blicks hinaus über den Tellerrand und lieferte viele Anstöße zum Nachdenken über unsere eigenen Gewohnheiten und ihre Auswirkungen auf andere. Und das soll auch so sein – trägt das MÖRIKE doch nicht umsonst die Auszeichnung „Fairtrade-Schule“ und „Schule ohne Rassismus“.
(Text und Bilder: C. Lion)